Wer schon mal in Frankreich in der Provence war, kennt sie, die lilafarbenen endlos langen Lavendelfelder, die einen wunderbaren Duft verströmen. Man wünscht sich diese Pflanzen mit ihren einzigartigen Duft auch im eigenen Garten. Sie passen auch fast in jeden Garten, sie sind pflegeleicht, haben eine schöne Optik und verbreiten einen wunderbaren aromatischen Duft.
Ursprünglich stammt der Lavendel aus südlichen Ländern. Dort wächst er auf mageren Böden, an trockenen und warmen Hängen. Doch auch bei uns fühlt er sich wohl und ist ausreichend winterhart. Schon die Römer verwendeten Lavendel als Badezusatz. Von ihnen leitet sich auch der Name ab (lateinisch: „lavare“) dies bedeutet übersetzt waschen. Der Echte Lavendel, botanisch „Lavandula angustifolia“, gehört wie die Minze und der Salbei zur Familie der Lippenblütler.
Die Lavendelpflanze hat eine kissenähnliche Form, ihre aufrechten Triebe sind stark verzweigt. Zu ihren Merkmalen gehören die graugrünen, nadelförmigen Blätter und die herrlich duftenden Blütenstände. Diese sind meist lila bis violettblau, sie sind bis zu acht Zentimeter lang und wie eine Ähre ausgebildet. Der Lavendel blüht von Juni bis August und wird je nach Sorte, bis zu einem Meter hoch.
In der Küche wird Lavendel als Gewürz für Fisch, Lamm, Salate, Soßen und als Zutat in Nachspeisen verwendet. Er soll aber auch eine heilsame Wirkung bei Kopfschmerzen und eine beruhigende Wirkung bei Angst und Nervosität haben. Ebenfalls soll das wohlriechende Lavendelöl die Wundheilung, auch bei Verbrennungen, fördern. Daneben spielt der Lavendel eine wichtige Rolle als Duftstoff, so wird er bei der Herstellung von Parfums, Seifen und Öle für Duftlampen und Kerzen verwendet. Die Motten im Kleiderschrank mögen den Lavendel nicht und bleiben den Schrank zuverlässig fern!
Der Lavendel ist recht anspruchslos, nur bedingt winterhart und braucht einen warmen und sonnigen Platz in unserem Garten. Es gibt für unsere Breiten verschiedene Sorten und sie unterscheiden sich hautsächlich in der Wuchshöhe und in der Farbe. Er bevorzugt einen trockenen, gut durchlässigen, aber eher nährstoffarmen, mageren Boden. Deshalb sollte sein Standort nicht zu nass sein und er sollte auch nicht gedüngt werden. Ins Freie sollte der Lavendel erst gepflanzt werden, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Auch sollte er nicht zu spät im Jahr gepflanzt werden, da er ein kräftiges Wurzelwerk braucht, um den Winter zu überstehen. Damit die duftenden Sträucher prächtig gedeihten und sich nicht gegenseitig das Licht wegnehmen, sollte genügend Abstand zwischen den Pflanzen sein (eine Faustregel sagt: Pflanzabstand = halbe Wuchshöhe).
Eine sehr beliebte Kombination in Blumenbeeten sind Lavendel und Rosen. Auf den ersten Blick ist diese Kombination auch durchaus sinnvoll. Schließlich sind beide Pflanzen sonnenhungrig und ergänzen sich auch optisch perfekt. Außerdem hält der Duft des Lavendels Blattläuse fern. Dadurch wird der Lavendel zum natürlichen Insektenschutz für die Rosen. Es spricht aber einiges auch dagegen! Denn Rosen bevorzugen einen lehmigen, frischen und humusreichen Boden mit ausreichend Nährstoffen, während der Lavendel einen trockenen, mageren und mineralischen Boden mag.
Es gibt aber eine Lösung für dieses Problem: So sollte ein ausreichend großer Abstand zwischen den Pflanzen eingehalten werden. 80 bis 100 Zentimeter sind ideal. Außerdem sollte dort, wo der Lavendel eingepflanzt ist, etwas Bausand in den Boden eingearbeitet werden. Dadurch wird der Boden magerer.
Lavendel kann im Garten sehr vielseitig eingesetzt werden. Einzeln oder in kleinen Gruppen wird er zum Blickfang in einem Beet, vor einer Mauer oder an der Terrasse. Seine herrlichen Blüten trägt der Lavendel von Juni bis August. Damit er auch nach mehreren Jahren noch gut wächst und üppig blüht, muss er regelmäßig geschnitten werden. Wird der Lavendel nicht zurückgeschnitten, vergreist er und fällt auseinander. Der erste Rückschnitt erfolgt direkt nach der Blüte im Spätsommer. Bei diesem Rückschnitt werden alle Triebe um etwa ein Drittel zurückgeschnitten. Das zweite, kräftige Stutzen findet im zeitigen Frühjahr statt. Bei diesem Schnitt wird die Pflanze um etwa zwei Drittel und damit bis in die verholzten Teile zurückgeschnitten. Ein kurzer Abschnitt der Triebe aus dem letzten Jahr sollte aber stehenbleiben. An diesen Schnittstellen verzweigt sich die Pflanze und treibt neu aus.
Text: Josef König; Bilder aus „freie Bilder Pixabay“