Vortrag von Franz Mages
Am 03.11.2023 ab 19:00 Uhr fanden sich in Fischbach im evangelischen „Haus der Begegnung“ 22 Interessierte ein, um den Vortrag von Herrn Franz Mages über „Unsere Kartoffel“ zu hören. Um 19:00 Uhr begrüßte unser Vorstand Roland Stelzer die Gäste und den Referenden Herrn Franz Mages.
Herr Mages hatte aus eigenen Anbau sieben verschiedene Kartoffelsorten auf einen Tisch drapiert, so konnten schon im Vorfeld die Besucher die mitgebrachten Sorten, wie die Cayenne, Heiderot, Wega, Gunda, Sieglinde, blauer Schwede und Annabelle begutachten. Er erklärte, dass es diese Sorten im Laden selten zu kaufen gibt und nur von Hobbygärtner angebaut werden. Weiter wusste er, dass die Kartoffel das weitverbreitetste Gemüse weltweit ist. Das Nachtschattengewächs wurde von den Spaniern im 16. Jahrhundert von Südamerika (Peru, Venezuela, Argentinien) nach Europa gebracht. In den Anden fand man die ältesten bekannten Spuren wilder Kartoffeln, man schätzt ihr Alter auf 13.000 Jahre. Hier wachsen auch auf 2000 bis 3000 m Höhe rund 170 Sorten von den geschätzten Knollen.
Im 17. Jahrhundert kam die Kartoffel nach Deutschland. Der deutsche Name Kartoffel erinnert an Trüffel, italienisch “tartufulo” (unterirdisch wachsende Pilze), mit denen die Kartoffel anfänglich verglichen wurde. Regional hat die Kartoffel viele Namen: Boddagen werden sie um Forchheim genannt. In der Oberpfalz kennt man sie unter Erdäpfl, Erdbirn nennen sie die Westmittelfranken. Es sind auch Namen wie Erdapfel, Erdbirne, Grundbirne, Bauerntrüffel oder Potaten bekannt.
Um ihre Verbreitung in Deutschland hat sich besonders der Preußenkönig Friedrich der Große im 18. Jahrhundert verdient gemacht. Um die damalige Hungersnot zu lindern, erließ er 1756 den “Kartoffelbefehl”. Jeder Bauer musste unter Androhung von Strafe Kartoffeln anbauen. Nach Franken kam die geschätzte Knolle über Bauern aus Oberfranken und dem Vogtland, die sie auch als erste anbauten.
So hat sich der Kartoffelanbau in Deutschland nach und nach durchgesetzt.
Die Kartoffel hat als Nahrungsmittel große Vorzüge, sie ist in ihrer Zubereitung sehr vielseitig, man denke nur an Klöße, Pommes, Chips, Kartoffelbrei, Kartoffelsalat usw. Sie wächst auch in kühlen Regionen, wo andere Pflanzen oft nicht mehr gedeihen. Sie gibt einen großen Ernteertrag, mehr als Getreide. Aber, sie laugten auch den Boden aus, und so sollte am selben Standort, drei Jahre lang keine Kartoffeln mehr angepflanzt werden.
Zu beachten sind jedoch die Alkaloide in den Kartoffel, mit Schale enthalten sie, gegenüber den geschälten Kartoffeln ein mehrfaches an Alkaloiden, allen voran das für die Gattung der Nachtschattengewächse das typische Solanin. Es kommt in allen Teilen einer Kartoffelpflanze vor. Bei Tageslicht gelagerte Kartoffeln ergrünen, was ein Zeichen für einen erhöhten Solaningehalt ist. Das Grüne, als auch die Kartoffelkeime an den Kartoffeln sind für den Verzehr nicht geeignet. Kleine Kinder sollten generell keine ungeschälten Kartoffeln verzehren.
06.11.2023 geschrieben und Bilder Josef König