Vortrag der Kräuter-Pädagogin Frau Renate Stecher
Am 24.03.2025 konnte unser Vorsitzender Roland Stelzer um 19:00 Uhr die Referentin Frau Stecher und 49 Mitglieder und Gäste zum o. gen. Vortrag im Haus der Begegnung in Fischbach begrüßen.



Frau Stecher ist eine zertifizierte Kräuter-Pädagogin und hat ihre Qualifizierungen in theoretischen und praktischen Prüfungen erworben. Wie sie erzählte, wurde sie schon als Kind durch ihre Mutter und Großmutter zur Natur und für die Pflanzen inspiriert. Weiter erläuterte sie, Heilpflanzen werden als solche bezeichnet, weil sie spezifische Wirkstoffe enthalten, die eine heilende oder lindernde Wirkung auf die Gebrechen des menschlichen Körper haben. Diese Pflanzen enthalten chemische Verbindungen wie Alkaloide, ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe oder Saponine, die auf verschiedene Weise therapeutisch wirken. Diese sekundäre Pflanzenstoffe sind eigentlich von der Pflanze als Abwehr gegen ihre Fressfeinde entwickelt worden. Für den menschlichen Körper können sie z. Bsp. entzündungshemmend, schmerzstillend, beruhigend, antibakteriell oder verdauungsfördernd sein.
Einige bekannte Beispiele sind die Kamille (entzündungshemmend), die Pfefferminze (verdauungsfördernd) oder der Baldrian (beruhigend). Die Nutzung von Heilpflanzen hat eine lange Tradition, die auf volksmedizinischen Erfahrungen basieren.
Interessant waren auch die Erklärungen zum phänologischen Kalender, dieser unterteilt das Jahr in zehn Jahreszeiten, die auf charakteristischen Naturphänomenen basieren, wie dem Blühbeginn oder dem Laubfall von Pflanzen. Diese Einteilung berücksichtigt die jahreszeitliche Entwicklung von Pflanzen ( auch die von Tieren) und richtet sich nach den individuellen Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Höhenlage. Der Kalender hilft auch, die Natur besser zu verstehen. Die Zeiger- oder auch Indikatorpflanzen genannt, können viel über die Bodenbeschaffenheit aussagen, ob diese z. Bsp. sauer, sandig, kalthaltig oder zu Staunässe neigen. Die Brennnessel z. Bsp. ist eine typische Zeigerpflanze die Stickstoff anzeigt.

Hier einige Aussagen zum phänologische Kalender:
Vorfrühling: Die Schneeglöckchen blühen
Erstfrühling: Die Forsythie blüht
Vollfrühling: Es gibt Bärlauch, Löwenzahn, Gänseblümchen, ihre Bitterstoffe sind für Magen, Niere und Galle gut! Jetzt ist auch die richtige Zeit für eine Körperentgiftung!
Frühsommer: Es blüht der Holunder. Die Blätter der Herbstzeitlose treiben aus, VORSICHT, nicht mit Bärlauch verwechseln! Es gibt die Brennnessel, sie ist eine typische Einschleuserpflanze, enthält viel Eisen und ist gut für das Haar. Die Blüte der Brennnessel ist Viagra aus der Natur. Sie ist auch Futterpflanze für viele Schmetterlinge.
Hochsommer: Die Linde blüht. Es gibt Pfefferminze und Johanniskraut und es ist die Zeit des Sammelns und des Trocknens. Das Johanniskraut ist gut gegen Depression. Lindenblüten sind schweißtreibend und stärken das Immunsystem.
Spätsommer: Die Vogelbeere (Eberesche) wird reif, sie enthält sehr viel Vitamin C.
Frühherbst: Es gibt die Hagebutten und Spitz- Breit- und Schmalwegerich. Der Wegerich ist blutstillend und entzündungshemmend, er wird auch Soldatenkraut genannt.
Vollherbst: Der schwarze Holunder wird reif, man kann Sirup, auch Likör machen und er hilft gegen Husten und Heiserkeit. Die Herbstzeitlose blüht, VORSICHT, sie ist sehr giftig!
Spätherbst: Die Kastanien fallen von den Bäumen.
Winter: Er ist die längste Phase im Jahrkreis, die Natur erholt sich in dieser Zeit, um den nächsten Frühling neue Kraft zu geben!
Mit viel Applaus für unsere Referentin ging der Vortrag zu Ende. Roland Stelzer bedankte sich bei Frau Stecher für einen sehr informativerer Vortrag. Mit einigen Hinweisen auf unsere nächsten Veranstaltungen verabschiedete er die Referentin und die Gäste.
Text & Bilder Jos. König